Die Idee

Kellergassen sind ein unverzichtbarer Teil der Weinviertler Identität. Nirgends sonst auf der Welt gibt es diese „Dörfer ohne Rauchfang“ in so konzentrierter Form wie in unserem Stück Niederösterreich. Diese Kellergassen wurden im wesentlichen vor mehr als 150 Jahren von unseren Winzern erbaut, um in den vorgelagerten Presshäusern die Weintrauben zu pressen und in der anschließenden Kellerröhre den Traubensaft vergären zu lassen und den daraus entstandenen Wein zu lagern.

Diese Kellerensembles waren aber nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sie waren auch Treffpunkt der Weinhauer – speziell in der weniger arbeitsintensiven Zeit oder am Abend – zu einem Plauscherl oder einer ausgiebigeren Weinverkostung. Bei diesen geselligen Zusammentreffen wurden Freundschaften gefestigt und auch Kraft für den nächsten Arbeitstag gesammelt. So waren die Keller ein Ort, wo man sich vom Alltag etwas entfernen konnte, wo man abschalten, sich von den Anstrengungen des Tages erholen konnte. Die mit sentimentaler Mystik glorifizierten „Köllamauna“ fanden in ihren Kellerröhren die Ruhe, die sie – sehr oft mit einem Glas Wein in der Hand – auf ihren Körper einwirken ließen. Die Probleme des Alltags blieben außerhalb der Kellertür (eventuell auch das Gezänk einer anstrengen Ehepartnerin) und so hatten die Kellerbesucher Gelegenheit zum Innehalten, wie es Alfred Komarek in seinem letzten Buch treffend formulierte.

Was lag also näher, als den von den Ortsansässigen sehr oft genutzten Erholungswert auch den Gästen anzubieten?